Attersee Klettersteig Mahdlgupf - Saisoneröffnung 2015
von Patrick Kolei Kommentare Es geht wieder los
Der Einstieg: Herrlicher Wanderpfad
Wir hatten schon gute Beschreibungen, dann hatten wir verwirrende Beschreibungen, dann hatten wir mal Beschreibungen die schlichtweg nicht zu gebrauchen waren und man sich fragen musste, ob man überhaupt am richtigen Ort geparkt hatte. An diesem Tag hatten wir lediglich ein paar kleinere Probleme den "Nikoloweg" zu finden, welcher sich nicht im Straßennetz über Google Maps finden lies. Direkt gegenüber entdeckten wir ihn dann aber sehr schnell, sodass wir mit der Wanderung zum Einstieg um ca. 09:00 Uhr loslegten. Dieser kleine Trampelpfad war bereits herrlich, auch wenn der Wald noch nicht in voller Pracht erstrahlte. Die Beschilderung war gut, sodass wir nach den angegebenen 30 Minuten Fußweg bereits am Einstieg des KS standen um die Kletterausrüstung anzulegen.
Der Klettersteig: Vorsicht ist geboten!
Bereits in den ersten Metern des KS bemerkten wir einige lockere Steine, sodass unsere erfahrenste Klettererin Rosi uns noch mal ausdrücklich auf die Gefahren und die Kommandos bei Steinschlägen etc. aufmerksam machte. Die Kletterhelme hatten wir bereits frühzeitig auf dem Wanderweg angelegt, denn zu diesem Zeitpunk hätten sich ja bereits über uns Kletterer in der Wand befinden können. Bereits nach wenigen Höhenmetern hatten wir schon einen tollen Blick über den Attersee und konnten auch den Mondsee von unserer Position aus gut erkennen. Die Sonne lies sich auf dieser Seite des Berges zwar noch etwas bitten, aber ein trockener Fels und ein sicheres Stahlseil waren schon mal eine gute Voraussetzung. Die ersten Sektoren waren vom Schwierigkeitsgrad her relativ einfach: A, A/B, B/C und C waren für den Anfang wieder gut um sich wieder an den Fels zu gewöhnen.
Die Sektoren: Zitate zur Motivation
Mit insgesamt 30 Sektoren, einer Seillänge von knapp 1200 Metern und ca. 870 zu absolvierenden Höhenmetern erforderte er aber auch ein gewissen Maß an Kondition, was auch die Beschreibung im Internet über den Charakter des KS vermuten lies. Im mittleren Bereich des Steigs kamen dann ein paar D Passagen dazu, es wurde etwas schwerer. Dennoch waren sie alle machbar und stellten niemanden von uns vor große Probleme. Wir hatten immer wieder Zeit für tolle Fotos - eine Auswahl befindet sich unten - und mittlerweile war auch die Sonne auf unserer Seite des Bergs angekommen. Die anspruchsvolleren Sektoren gemeistert, machten wir Höhenmeter um Höhenmeter gut und wurden vor Beginn jedes neuen Sektors mit einem entsprechendem Zitat auf einem Schild begrüßt. Hier sammelte man stets Kraft für die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz.
Das Gipfelkreuz: Toller Ausblick zur Belohnung
Im Internet ist die komplette Route mit einer Kletterzeit von ca. 3h 30m beschrieben. Diese Zeit benötigten wir, trotz einiger Pausen, nicht, denn wir hatten an diesem Tag keine Kletterer vor oder hinter uns, mussten also weder jemanden überholen noch überholen lassen. Die letzen Meter waren noch mal etwas anstrengender, sodass man sich den Ausblick vom Gipfelkreuz noch mal richtig verdienen konnte. Im Gipfelbuch eingetragen, die Aussicht genossen, ein Sonnenbad genommen und das hoch getragene Proviant fast komplett verzehrt, waren wir bereits jetzt mehr als zufrieden mit unserer Wahl diesen Tag in diesem Gebiet zu verbringen. Bei der erreichten Zufriedenheit möchte man am liebsten stundenlang dort sitzen, die "Ruhe" - wenn man nicht gerade laute Gipfelnachbarn erwischt hat - genießen und den Abstieg so lange wie möglich hinauszögern. Wir liesen uns Zeit, bevor wir uns dann auf den unbekannten Abstieg machten.
Der Abstieg: Gefährlich oder entspannt?
Der Abstieg eines Klettersteigs ist für mich immer ein gewisses "Glücksspiel". In der Regel findet man natürlich keine Seilbahn - welche wir wahrscheinlich eh nicht nutzen würden - um wieder sicher ins Tal zu kommen und kann daher immer nur auf einen gesicherten Wanderweg hoffen. In der Vergangenheit hatte ich hier oft das Gefühl, dass man sich beim Anlegen des KS keinerlei Gedanken darüber gemacht hat, wie oder wo die Kletterer wieder den Abstieg erfolgreich meistern sollen. Einige Kletterer wählen daher wohl auch oft den Abstieg über den Klettersteig selber, für mich ist das aber meist nichts, denn ich klettere schon lieber dem Himmel anstatt dem Boden entgegen. Beim Madhlgupf war diese Sorge aber vollkommen unberechtigt, denn ein sehr schöner Wanderpfad, über Wiesen, Bergstücke und entlang des Berges gehen in Serpentinen Richtung Tal. Natürlich sind die Beine irgendwann auch sehr müde, die Fußsohlen spürt man langsam und hat man nicht mit dem Wasser gespart, hat man auch noch Durst. Wir hatten alles richtig gemacht. Um ca. 14 Uhr erreichten wir zufrieden wieder unser Auto und machten uns, stellenweise mit richtig starkem Regen auf der Autobahn, wieder auf den Heimweg.
Bildermomente
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